Gehirn unter Strom

19. Westthüringer Kolloquium

 

''Aufmerksamkeit macht uns geistig erfolgreich''''Gehirn unter Strom''Blick zur BuehneGastgeber Ralf SchomburgGehirn unter Strom: Referent Prof. Dr. Volker BuschGehirn unter Strom: Referent Prof. Dr. Volker Busch (2).JPGGehirn unter Strom: Vortragsreferent Prof. Dr. Volker Busch während der Podiumsdiskussion.JPGPodium und Publikum.JPGPodiumsdiskussion mit Laura Fleischer (12/1)Prof. Dr. Kristin in der PodiumsdiskussionZum Podium (von links) Daniel Baumbach, Prof. Dr. Volker Busch, Prof. Dr. Kristin Mitte, Laura Fleischer, Ralf SchomburgZum Podium (von links) Daniel Baumbach, Ralf Schomburg, Laura Fleischer, Prof. Dr. Volker Busch, Prof. Dr. Kristin Mitte.JPG
 

Über die Jahre hinweg bildete das Kolloquium der VR Bank Westthüringen eine Tradition, die schon viele interessante Themen behandelte. In diesem Jahr, zum 19. Westthüringer Kolloquium, betrat Referent und Ehrengast Prof. Dr. Volker Busch von der Uni Regensburg die Bühne. In seinem Impulsvortrag „Gehirn unter Strom“ brachte der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie dem Publikum näher, welche Wirkung digitale Medien auf die Konzentration haben und wie wichtig eben jene Konzentration sein kann.

Denn Konzentration, bzw. „Fokussierung“, bediene die sogenannten „Kern-Features“ im Leben: Lernfähigkeit, kritisches Denken, logisches Schlussfolgerungsvermögen und Empathie. Jedoch stehe diese Fokussierung in einem ständigen Kampf mit der Ablenkung. Etwa alle vier Minuten gebe es immer einen Faktor, der einen Menschen in seiner Konzentration unterbrechen könne und dann brauche man auch immer mehr Zeit um sich zu refokussieren. So nehme der Mensch schlussendlich pro Tag 30 bis 40 Gigabyte an Informationen auf – viele dieser seinen aber irrelevant. Dies liege vor allem am stetigen Konsum und der Ablenkung durch soziale Medien.

Jedoch sei die Rehabilitation von Konzentrationsvermögen laut Prof. Dr. Busch sehr simpel: kurze und häufige Pausen, in denen man körperlich aktiv ist und wenig bis gar nicht konsumiert. Denn das Gehirn unterscheide nicht zwischen „arbeiten“ und „nicht- arbeiten“, sondern nur zwischen „Ruhe“ und „Unruhe“ – und Konsum sei dabei ein ablenkender Unruhefaktor. So empfiehlt Prof. Dr. Busch auch den Verzicht auf Smartphones in der Schule, denn der damit verbundene Konsum sei kontraproduktiv für die Konzentration und so auch für die schulische Leistung allgemein nicht sonderlich förderlich. Unter dem Motto „Aufmerksamkeit macht uns geistig erfolgreich“ betonte er außerdem, dass geistige Pausen oftmals kreative Einfälle schenken würden und Konzentration eine der wichtigsten Bedingungen für akademischen Erfolg sei.

Ergänzt wurde Prof. Dr. Buschs Vortrag mit einer anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Daniel Baumbach. Die Vortragsthemen wurden von VR Bank Vorstand und Gastgeber Ralf Schomburg, Laura Fleischer vom Gymnasium Ernestinum Gotha, Prof. Dr. Kristin Mitte von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie vom Referenten Prof. Dr. Volker Busch diskutiert und mit Fragen aus dem Publikum ergänzt. Dadurch ergab sich am Ende für alle Anwesenden ein sehr angenehmes Erlebnis, das von einer guten Mischung aus Informations-Input und Unterhaltung geprägt war, wodurch auch die Konzentration nicht so einfach nachließ.

Bericht und Fotos: Finn Rother // LxCreations

letzte Änderung: 28.02.2019