Buchprojekt der Klasse 5a in der Forschungsbibliothek


Am 27.03.2019 haben wir, die Klasse 5a mit Frau Jänsch, Frau Eriuva, Frau Gläser und Herrn Dr. Wagner, die Forschungsbibliothek in Gotha besucht. Diese befindet sich auf Schloss Friedenstein. Nach der zweiten Stunde gingen wir los.

Nachdem wir dort angekommen waren, bekamen wir Schränke für unsere Sachen. Dann ging es auch schon los. Wir erhielten eine Führung durch die zahlreichen Räume der Bibliothek. In der 1. Etage erzählte uns der Bibliothekspädagoge etwas über die alten Bücher, die überwiegend von den Herzögen zum Nachlesen von Dingen gesammelt wurden. Im nächsten Raum durften wir alte Bücher begutachten. Der Experte hat uns auch erzählt, dass die Bücher ganz früher aus alten Lumpen hergestellt wurden. Ab dem 14. Jahrhundert benutzte man Tierhäute oder Papyrus für die Herstellung der Seiten. Diese Stoffe halten sich bis heute noch. Manche Bücher haben einen Holzeinband. Dort konnten sich schnell Insekten durchfressen. Das war bei einem der Bücher so. Es hatte Löcher und war kaputt. Da die Verarbeitung von z.B. Tierhäuten aufwendig war, wurde schnell ein neuer Stoff gefunden: Holz. Er stand genügend davon zur Verfügung. Da die Holzblätter aber Säure in sich tragen, sind sie nicht mehr gut erhalten und zerfallen. Dann kamen wir zu einer Vitrine. Dort lagen Schulhefte von den Prinzen. Alle waren auf Französisch geschrieben.

In der zweiten Vitrine lagen Bilder von Tieren, Pflanzen und arabischen Schriftgemälden. Diese wurden von einem deutschen Biologen nach Deutschland geschickt. Zum Glück, denn dieser war auf einer 3-jährigen Exkursion und wurde am Ende seiner Reise von Räubern ermordet. Alle lauschten gespannt der Geschichte. Dann ging es auch schon in die 2. Etage. Der Raum war viel größer als die Vorherigen. Dort wurden uns auch noch einmal alte Bücher gezeigt. Sie waren aber wesentlich älter als die vorherigen. Dort gab es auch Schulbücher aus dem Ernestinum!

Dann haben wir sogar Zeitschriften besichtigt. Sie waren ohne Bilder und in alter Schrift geschrieben. Die ersten wurden bei uns in Jena verkauft. Alle Bücher in der Bibliothek sind meistens in alter, französischer und lateinischer Schrift geschrieben. Nur wenige Leute konnten diese Schrift früher lesen. Dann kamen wir zur Münzsammlung. Dort waren ganz viele unechte Münzen. Die echten sind im Museum ausgestellt.

Wir wurden von Herrn Jörg Wagner, dem Projektleiter für mobile Museumspädagogik der LAG Jugendkunstschulen Thüringen e.V. betreut. Dieser wartete im Seminarraum auf uns. Jetzt kam der praktische Teil. Als Erstes stellten sich unsere Betreuer vor. Sie erzählten uns einige Regeln im Umgang mit den alten Büchern. Dann sollten wir Schriften die korrekte Entstehungszeit zuordnen. Wir bekamen Buchstaben und mussten sie den Schriften zuordnen. Dann ging es los mit der Gruppeneinteilung. Es gab die Layouter, Schriftgestalter und die Drucker:

  

Ernestiner bei der Ernestiner Sammlung.jpgLayouterSchriftgestalterUnsere DruckerWege zum Buch.jpg

Die Layouter waren für die Textgestaltung zuständig. Sie mussten den Satzspiegel rechts und links ausmessen und den Kopfsteg, Außensteg, Bundsteg und Fußsteg berechnen. Dann mussten sie eine kleine Skizze vom Buchsatzspiegel zeichnen. Die Layouter schrieben auch den Buchtitel, Erscheinungsjahr, Buchgröße, Länge und Breite auf. Als Letztes gestalteten sie eine eigene Buchseite. Sie nutzten dafür die Villardsche Rasterung. Die Schriftgestalter haben sich eine eigene Schrift konstruiert. Sie mussten einfarbig und dann farbig malen. Die dritte Gruppe waren die Drucker. Sie zeichneten einen Buchstaben auf weißes Papier, darunter hatten sie Blaupapier und eine bestimmte Linolplatte. Durch das Blaupapier wurde der Buchstabe auf die Linolplatte gedruckt. Dann wurde ein Gerät zum Einkerben der Seiten des Buchstaben gemacht. So entstand eine Letter (ein Buchstabe). Diese wurde mit Farbe eingepinselt auf Papier gedruckt. Die Drucker versuchten auch eine Bleiletter in einen Rahmen zu spannen und zu drucken.

Vom Buchstaben zum Buch ist es ein langer und mühevoller Weg! Wir wollen Bücher wertschätzen und freuen uns nach dieser Exkursion ganz besonders auf das Lesen.

Charlotte Braunroth, 5a

letzte Änderung: 28.02.2019